Wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben, definieren Sie zuerst auch bei der Arbeit in Foren und Blogs ihr Ziel, das Sie mit Sales 2.0 verfolgen und entscheiden im Anschluss, welche Maßnahme dafür in Frage kommt. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Blogs, Sie treffen die Entscheidung welche für ihre Arbeit relevant sind. Die nachfolgende Blogliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll ihnen einen Eindruck der Themenvielschichtigkeit vermitteln.

  • Wissensblog,
  • Serviceblog,
  • Kampagnenblog,
  • Themenblog,
  • Produktblog,
  • Markenblog,
  • Kundenbeziehungsblog,
  • Krisenblog,
  • u.a.

Bevor Sie mit Ihrem Blog beginnen, haben Sie bereits eine Weile zugehört und wissen, wie Ihre Ansprechpartner agieren und kommunizieren. Die übliche Vorgehensweise beim Einstieg in die Blogosphäre verläuft in drei Phasen:

Beobachten, Kommentieren und Gespräche selbst in Gang bringen.

Am Ende dieses Beitrags finden Sie auch hier eine Checkliste, die den strukturellen Aufbau ihrer Vertriebstätigkeit unterstützen soll.

Beobachten, Kommentieren, Gespräche führen

Einführung

Nachdem Sie diverse Blogeinträge für eine gewisse Zeit gelesen haben und in die Blogosphäre eingetaucht sind, bekommen Sie ein gutes Gefühl für die Positionen, Stil und Sprache diverser Autoren. Also steigen Sie angemessen in den Dialog ein und nähern sich Ihren Kunden in unauffälliger, nutzenorientierter und durchaus selbstloser Weise.

Die Besucher von Blogs haben die Möglichkeit, neue Beiträge zu abonnieren. Haben Sie als Verkäufer sich darauf verlegt, spezielle Themen in Blogs zu kommentieren oder als Fachautor an Blogs teilzunehmen, ist es sicherlich sinnvoll darüber am Laufenden zu sein, welche Einträge zu den für Sie relevanten Themen gemacht werden. Google Alert, Blog Pulse u.ä. bieten die Möglichkeit, hier laufend informiert zu werden.

Vielleicht entschließen Sie sich, einen eigenen Blog zu starten. Das ist heute relativ einfach und kostenlos zu bewerkstelligen. Das weltweit am weitesten verbreitete System ist WordPress.

  • (http://de.wordpress.com/)
Bei Blogs gilt immer: „Content is King!“ Aktuell und qualifiziert ist hier die Devise und wenn Sie ein fleißiger Blogschreiber sind und Ihre Kunden gerne bei Ihnen zu Gast sind, werden Sie bald eine erhebliche Anzahl an Beiträgen verfasst haben. Um Ihren Kunden Struktur zu bieten und auch ältere Beiträge leicht auffindbar zu machen, ordnen Sie die Beiträge bestimmten Kategorien zu. Sicherlich werden Ihre professionellen, nutzenorientierten Beiträge viel Beifall finden, trotzdem werden Sie mitunter auch mit kritischen oder negativen Kommentaren Ihrer Kunden oder Ihres Mitbewerbs konfrontiert.

Versuchen Sie – wie im realen Leben – Befindlichkeiten von der Sachaussage zu trennen und nehmen Sie die Kritik als Chance, sich als kundenorientierter Gesprächspartner zu etablieren. Bedanken Sie sich für den Hinweis, den Einwand, die kritische Auseinandersetzung mit dem Produkt oder der Dienstleistung und antworten Sie konstruktiv und transparent.

Sie als geschulter Verkäufer wissen: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf!“ Daran ändert sich auch nichts, wenn die Kommunikation über das Internet verläuft. Daher hinterfragen Sie nicht die Absichten Ihres Kunden oder stellen sogar dessen Integrität in Frage, sondern versuchen Sie zu lernen und verschaffen Sie Ihrer Marke ein positives Image durch einen reflektierten und engagierten Umgang mit Kritik.

Eine gute Möglichkeit den Blog bekannt zu machen ist so viele Backlinks wie möglich von anderen Blogs auf den eigenen zu bekommen. Das heißt es sollte Ihnen gelingen, Anreize zu schaffen, damit die Besucher Ihres Blogs in anderen Blogs Kommentare mit einem Backlink zu Ihnen verfassen. Welche Anreize Sie sich einfallen lassen, hängt natürlich stark von Ihrem Produkt und Ihrer Zielgruppe ab.

  • (http://www.melsungen-online.de/Gutscheine/gutschein.php)
Eine Möglichkeit ist es, guten Kunden Rabatte und Sonderkonditionen einzuräumen, eine andere z.B. in Foren Testuser anzuwerben. Haben Sie einen Onlineshop, können Sie die Käufer Gutscheincodes, die meisten Shopsysteme unterstützen diese Option, einlösen lassen. Beispiele für diese Vorgehensweise sind der Onlinebuchhändler „amazon.at“ oder der Poster- und Printstore „AllPosters.de“.

Um Testuser für Ihre Produkte anzuwerben, sollten Sie sich in den in Frage kommenden Foren bereits als seriöser, vertrauenswürdiger Partner etabliert haben und auch die anderen Mitglieder einschätzen können. Dann können Sie Ihre Testuser um die persönlichen Daten wie Name und Anschrift bitten und das Produkt per Post zum Test zusenden. Bieten Sie Friseurdienstleistung an und wollen Sie so z.B. ein neues Service bewerben, können Sie Termine ausmachen, an denen die Damen und Herren dieses Service in Ihrem Salon ausprobieren. Für die Testbewertung können Sie entsprechende Formulare entwerfen, die ausgefüllt an Sie retourniert werden.

Auch hier ist das Ziel, möglichst effizient Online- und Offlineaktivitäten zu verknüpfen, um Kundenbindung zu erzeugen. Ihre Kreativität ist gefragt, probieren Sie Aktionen aus und messen Sie deren Erfolg.

Blogs sind mächtige Vetriebswerkzeuge, wenn sie überlegt eingesetzt werden. Die so genannte Track-Funktion ermöglicht nämlich, die einzelnen Blogs miteinander zu vernetzen. Angenommen Sie schreiben einen Beitrag in einen bestimmten Blog, wird das anderen meist thematisch ähnlichen Blogs mitgeteilt. Ihr Beitrag wird dann übernommen und/oder kommentiert und Sie erreichen wesentlich mehr Menschen.

Die gute Vernetzung ermöglicht auch das bessere Auffinden durch Suchmaschinen. Leider kommt es aber immer mehr zu sogenanntem Kommentarspamming, um Angebote mit nicht unbedingt seriösem Inhalt möglichst effizient zu verbreiten. Viele Weblogbetreiber haben daher die Kommentarfunktion abgestellt, um diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben.

Besser ist jedoch, sogenannte Captchas zu verwenden, um maschinelle von menschlichen Einträgen zu unterscheiden. Ihre Kommentatoren müssen dann zwar diese kleine Hürde nehmen, dafür erhalten Sie aber weiterhin wichtige Rückmeldungen und Ihr Blog bleibt von Kommentarspamming verschont.

Wollen Sie einmal vorab in das Thema Weblog schnuppern, dann finden Sie mit Technorati.com eines der größten Weblog-Portale. Natürlich sollten Sie Ihren eigenen Blog, wenn Sie einen betreiben, auch bei technorati.com anmelden.

  • (http://technorati.com/)
Gelingt es Ihnen, einen für Ihre Kunden interessanten, gut gemachten Blog zu führen, kann sich Ihr Blog zu einem ausgezeichneten Werkzeug für Ihre Kundenbindung entwickeln. Zahlreiche internationale Unternehmen führen Blogs und erhalten vielfach wertvolle Informationen über die Wünsche und Meinungen des Zielpublikums. Das ist Meinungsforschung zu vergleichsweise sehr geringen Kosten.

Sie sehen, bloggen kann effiziente Vertriebsarbeit sein, allerdings schreiben Sie nur dann, wenn Sie die Zeit für Kontinuität haben. Ihre Beiträge und Kommentare sind interessant, aktuell und von hohem Nutzen für Ihre Zielgruppe? Dann wird sich der Erfolg sehr bald einstellen und Sie werden Kunden- und Umsatzzuwächse verzeichnen können.


Checkliste Blog

  • Haben Sie genau definiert, wen Sie mit Ihrem Blog erreichen wollen?
  • Haben Sie ein klares Ziel für Ihren Blog definiert?
  • Haben Sie ein Thema, das Ihnen wirklich am Herzen liegt, um entsprechende Authentizität zu erzeugen?
  • Haben Sie sich für eine bedienungsfreundliche Blogging-Software entschieden?
  • Haben Sie einen Titel und einen Untertitel für Ihren Blog, der die Begriffe enthält, mit denen Sie in den Suchmaschinen gefunden werden wollen?
  • Haben Sie sich für eine URL entschieden? Werden Sie sich für eine benutzerspezifische URL bei einem Blogging-Service entscheiden oder werden Sie Ihren Blog unter Ihrer Unternehmensdomain führen?
  • Haben Sie sich für ein Design entschieden, das Ihrem CI entspricht?
  • Haben Sie für die ersten Wochen einen Passwortschutz für Ihren Blog, damit Sie Ihre Freunde und Kollegen um Feedback bitten können, ohne bereits für die Öffentlichkeit zugänglich zu sein?
  • Haben Sie entschieden, ob in Ihrem Blog eine Kommentarmöglichkeit für Besucher vorhanden ist?
  • Haben Sie entschieden, ob die Kommentare von Ihnen zuerst begutachtet werden oder die Veröffentlichung nicht von Ihrer Zustimmung abhängt?
  • Haben Sie entschieden, Trackbacks automatisch zuzulassen oder nur mit Ihrer ausdrücklichen Genehmigung?
  • Haben Sie aussagekräftige Kategorien für Ihren Block definiert?
  • Stellen Sie in Ihrem Blog eine Seite mit Informationen über Ihre Person („über mich“) zur Verfügung?
  • Sehen die Besucher Ihres Blogs auf den ersten Blick, wie Sie mit Ihnen Kontakt aufnehmen können?
  • Haben Sie ein geeignetes Messinstrument, um Ihre Ziele zu messen?